Zusammenleben in Graubünden
Was es Ihnen nützt sozial gut vernetzt zu sein, wie Sie Begegnungsorte und Treffpunkte finden, wo es Bibliotheken gibt – dies und noch viel mehr erfahren Sie auf dieser Seite.
Wie lerne ich die Gepflogenheiten in Graubünden kennen?
Die Regeln im persönlichen Umgang und bei sozialen Kontakten unterscheiden sich je nach Land und Region. Für Menschen, die in ein für sie fremdes Land kommen, gilt es, die lokalen Gepflogenheiten kennenzulernen und sich mit ihnen vertraut zu machen. Hierfür kann es hilfreich sein, sich zu fragen: "Wie ist es in meinem Herkunftsland?" und zu beobachten, wie die Menschen sich hier verhalten. Auch das Gespräch mit Menschen, die schon länger hier leben, kann einem helfen, zu verstehen, welche Regeln hier gelten.
Was nützt es mir, sozial gut vernetzt zu sein?
Viele von uns sind in den Sozialen Medien wie beispielsweise Facebook, Instagram oder Twitter mit vielen anderen Menschen vernetzt. Diese virtuelle Vernetzung kann aus verschiedenen Gründen wichtig sein, zum Beispiel um den Kontakt mit der Familie und Freunden im Herkunftsland zu halten.
Für unser Alltagsleben sind wir jedoch auf physische soziale Netzwerke mit persönlichen Begegnungen angewiesen. Indem wir mit anderen zusammenkommen, mit ihnen Gespräche führen und uns über Geschehnisse, Erfahrungen und Meinungen austauschen, schaffen wir gegenseitiges Vertrauen. Dieses bildet den Grundstein für stabile und tragfähige Beziehungen und Netzwerke. Solche sozialen Netzwerke können sowohl in beruflicher Hinsicht wie auch in privaten Lebensbereichen für alle Beteiligten hilfreich sein. Sie funktionieren durch Geben und Nehmen. So informiert Sie ein Bekannter beispielsweise über eine Wohnung, die frei wird und Sie gehen für ihn einkaufen, falls er einmal krank sein sollte.
Ideal ist es zudem mit Menschen unterschiedlichster Biografien vernetzt zu sein.
Wie finde ich Begegnungsorte und Treffpunkte?
Begegnungen finden überall statt, beim Einkaufen, bei der Arbeit, in der Nachbarschaft, beim Sport oder auf dem Spielplatz. Manchmal ist es für Flüchtlinge trotzdem nicht einfach mit Einheimischen in Kontakt zu kommen. Damit Flüchtlinge und Einheimische miteinander in den Dialog kommen und neue soziale Beziehungen entstehen, haben mehrere Organisationen und Vereine hierfür Begegnungsorte und Angebote geschaffen. Informieren Sie sich auf Ihrer Wohngemeinde über die bestehenden Angebote. Auskunft erteilt auch die Fachstelle Integration unter Telefon 081 257 26 38 oder E-Mail info@integration.gr.ch.
Wo gibt es Bibliotheken und Ludotheken?
In allen grösseren Gemeinden im Kanton gibt es Bibliotheken (Bücher) und Ludotheken (Spielsachen). Für einen geringen finanziellen Beitrag können dort Bücher und Spielsachen ausgeliehen werden. Informationen dazu erhalten Sie bei Ihrer Wohngemeinde.
Bibliotheken von Hochschulen und Lehranstalten
Die Biblio- und Mediotheken der Hochschulen und Lehranstalten sind teilweise ebenfalls öffentlich zugänglich. Auf deren Internetseiten finden sich detaillierte Informationen über das Angebot und die Öffnungszeiten.
Kantonsbibliothek Graubünden
Die Kantonsbibliothek Graubünden befindet sich in Chur. Sie ist Studien-, Bildungs- sowie bündnerische Archivbibliothek und führt Materialien zu einem breiten Spektrum an Sachthemen sowie Klassiker in den Bereichen Literatur, Film und Musik.
Stadtbibliothek Chur
Die Stadtbibliothek in Chur bietet ein grosses Angebot an fremdsprachigen Medien. Sie ist auch abends und an den Wochenenden geöffnet.
Wo kann ich mich über Migrantenorganisationen in Graubünden informieren?
Im Kanton gibt es rund 50 Migrantinnen- und Migrantenorganisationen. Informationen erhalten Sie auf Ihrer Gemeinde oder bei der Fachstelle Integration unter Telefon 081 257 26 38, E-Mail info@integration.gr.ch.
Wo finde ich eine Übersicht zu den Medien der Migrationsbevölkerung?
Es gibt eine Vielzahl von Medien, die sich an die Migrationsbevölkerung richten. Auf der Internetseite migesmedia.ch des Schweizerischen Roten Kreuzes finden Sie eine Übersicht. Sie können nach Sprache sowie nach Medientyp (zum Beispiel Printmedium, Webportal, Radiosender, TV-Sender oder Facebook) suchen. Einige Anbieter publizieren ihre Beiträge auch in verschiedenen Sprachen.
Was bringt es mir, in einem Verein mitzumachen?
In jeder Gemeinde gibt es zahlreiche Angebote und Vereine für Frauen, Männer, Kinder, Jugendliche und ältere Menschen.
Die Vereine spielen im täglichen Leben eine wichtige Rolle und fördern den Kontakt mit den hier ansässigen Menschen. So gibt es Sportvereine, Chöre, Kulturvereine, politische Vereine, Frauenvereine und vieles mehr.
Sie können dort ihre lokalen Sprachkenntnisse verbessern und lernen Leute kennen, welche die gleichen Interessen haben. Mit der Zeit erweitert man so das eigene Beziehungsnetz und ist in der Gemeinde oder im Quartier besser verankert.
Erkundigen Sie sich bei Ihrer Wohngemeinde nach den verschiedenen Angeboten und Kontaktdaten. Viele Gemeinden veröffentlichen zudem auf ihrer Internetseite ein Vereinsverzeichnis.
Ich fühle mich aufgrund meiner Herkunft, Hautfarbe, Religion, Lebensweise oder Sprache diskriminiert. Wo kann ich mich beraten lassen?
Rassistische Diskriminierung kann in allen Lebensbereichen vorkommen, zum Beispiel in der Arbeitswelt, in der Nachbarschaft, im Gesundheitswesen, im öffentlichen Raum oder im Kontakt mit Behörden. Die Fachstelle Integration ist kantonale Anlaufstelle bei Fragen zu rassistischer Diskriminierung und bietet Information, Beratung und Vermittlung. Kontaktieren Sie uns unter Telefon 081 257 26 38, E-Mail info@integration.gr.ch.