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Was der Auftrag eines Jobcoachs ist, was für einen Nutzen ein Praktikum hat und was wichtig ist, um eine berufliche Grundbildung (Lehre) machen zu können – all das und noch viel mehr erfahren Sie hier.

Wie verläuft das sprachliche und berufliche Integrationsförderprogramm?

Die Fachstelle Integration setzt bei der sprachlichen und beruflichen Integration von anerkannten Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen auf ein differenziertes und aufeinander abgestimmtes Förderprogramm sowie eine durchgehende Fallführung.

Das Förderprogramm umfasst folgende Punkte:

  • Einladung zur Erstinformationsveranstaltung
  • Sprachlicher Einstufungstest
  • Zuweisung zu einem Sprachkurs bzw. Bildungsangebot unter Berücksichtigung der individuellen Voraussetzungen > Mindestziel für alle A2 mündlich, sonst A2/B1 bzw. B1/B2 für Lern- bzw. Bildungsgewohnte
  • Übertritt in die beruflichen Integrationsfördermassnahmen
  • Informationsveranstaltung "Berufliche Integration"
  • Individuelle Förderung und Begleitung durch Jobcoachs
  • Für Teilnehmende, die über das Sprachniveau A1/A2 verfügen, erfolgt in der Regel eine Zuweisung ins 3-wöchige Praxisassessment (PAF). Basierend auf den Erkenntnissen des Praxisassessments werden gemeinsam mit dem Jobcoach die weiteren Schritte festgelegt (Schnuppereinsätze, Praktikum, Teillohnmodell etc.)
  • Teilnehmende, die über das Sprachniveau B1 verfügen, werden unter Berücksichtigung ihrer Voraussetzungen individuell gefördert (Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung etc.)

Ziel ist, dass anerkannte Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene nachhaltig ihren Platz in der Arbeits- und Berufswelt finden.

Wie unterstützt die Fachstelle Integration Jugendliche (ab 16 Jahren) und junge Erwachsene?

  • Sprachliche und schulische Förderung im Rahmen von Bildungsangeboten bzw. Sprachkursen (B1/B2) und zusätzlicher Förderung in Mathematik
  • Aktive Information und Unterstützung bei der Zuweisung in kantonale Brückenangebote, die das Ziel haben, Anschlusslösungen zu finden
  • Begleitung und Beratung während des Besuchs des Brückenangebotes
  • Unterstützung bei der Lehrstellensuche und finden von Lösungen für Teilnehmende, die nach dem Besuch des Brückenangebots keine Lehrstelle gefunden haben
  • Begleitung und Beratung während der Lehre
  • Zuweisung von bedarfsgerechten Unterstützungsangeboten während der Lehre (Lernbegleitung durch Freiwillige etc.)

Was ist Jobcoaching

Der Auftrag des Jobcoachs

  • Organisieren, koordinieren, begleiten und überprüfen der Erstmassnahmen zur beruflichen Integration.
  • Akquirieren von Arbeitgebenden für die Umsetzung der beruflichen Eingliederung von vorläufig aufgenommenen Personen und anerkannten Flüchtlingen. Dabei wird eine aktive Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebenden und vorläufig aufgenommenen Personen und anerkannten Flüchtlingen gefördert und gefordert.
  • Beratung und Unterstützung der vorläufig aufgenommenen Personen und anerkannten Flüchtlingen in allen Belangen rund um den beruflichen Integrationsprozess.

Ziele

  • Nachhaltige soziale und berufliche Integration für anerkannte Flüchtlinge und vorläufig aufgenommen Personen.
  • Die Teilnehmenden erhalten Einblick in die Arbeitswelt, überprüfen ihre beruflichen Interessen und Möglichkeiten und planen bzw. realisieren ihren Berufseinstieg.

Der Jobcoach

  • definiert und überprüft mit Ihnen klare Ziele
  • führt mit Ihnen Standort- und Auswertungsgespräche
  • bietet individuelle Stützmassnahmen
  • fördert und fordert Sie
  • gibt Ihnen wichtige Impulse

Der Stellensuchende

  • Hat klare berufliche Ziele und weiss, was zu deren Erreichung notwendig ist
  • Sucht im Verlauf des Integrationsprozesses laufend nach möglichen Arbeitsstellen
  • Bemüht sich im Rahmen seiner Möglichkeiten und gibt jederzeit sein Bestes

Praxisassessment

Ziel

  • Erlernen von Grundlagenwissen zum Thema «Arbeit in der Schweiz»
  • Kennen der eigenen Möglichkeiten für die individuelle berufliche Integration
  • Erarbeiten Ihres Fähigkeitsprofils und der Bewerbungsunterlagen
  • Gemeinsam mit dem Job Coach der Fachstelle Integration die nächsten Schritte und Massnahmen definieren und planen

Kursdauer

  • 1. Woche; Theoretischer Unterricht
  • 2. und 3. Woche; Praktisches Arbeiten> Zum Beispiel in der Küche, im Service, in der Reinigung, Industrie oder Metall-/Holzwerkstätte

Konkrete Ergebnisse und Chancen

  • Kennen von verschiedenen Tätigkeiten und Berufen
  • Einschätzen von Schwächen und Stärken
  • Erkennen eigener beruflicher Fähigkeiten
  • Kennenlernen von Arbeitsprozessen und Arbeitstempo

Weiteres Vorgehen

  • Der Job Coach der Fachstelle Integration erhält Ihr Fähigkeitsprofil, Ihre Bewerbungsunterlagen und einen Handlungsplan.
  • Im persönlichen Gespräch mit dem Job Coach wird auf Basis der Rückmeldungen und Ergebnisse des Assessments das weitere Vorgehen mit Ihnen besprochen.

Praktikum

Ziel

  • Absolvieren eines mehrmonatigen Arbeitseinsatzes in einem Betrieb.
  • Berufliche Fach- und Sprachkompetenzen praktisch anwenden.
  • Qualität und Quantität der Arbeitsleistung im realen Berufsalltag überprüfen.
  • Im besten Fall und bei Bedarf bietet ein Arbeitgebenden aufgrund von gezeigten Kompetenzen und sichtbarem Potential nach Praktikumsende einen Ausbildungsplatz, eine Teilzeit- oder Festanstellung an.

Rahmenbedingungen von Praktikas

  • Vor dem Beginn eines Praktikums werden die Rahmenbedingungen vereinbart, vertraglich festgehalten und von allen Parteien unterschrieben. Die Dauer von Praktikaeinsätzen wird individuell vereinbart.

Konkrete Ergebnisse und Chancen

  • Sie stellen Ihre Fähigkeiten und Kompetenzen unter Beweis
  • Sie haben durch den realen Arbeitsbezug die Möglichkeit, sich und Ihre Leistungen mit andern Arbeitenden zu vergleichen und lernen sich und Ihre Kompetenzen besser einzuschätzen.
  • Sie bemühen sich darum, eine möglichst gute Arbeitsleistung zu erbringen und einen guten Gesamteindruck zu erwecken.
  • Sie knüpfen neue Beziehungen und Bekanntschaften in die Arbeitswelt.
  • Ihre Deutschkenntnisse können sich stark verbessern.
  • Am Ende des Praktikums erhalten Sie ein Referenzschreiben des Arbeitgebers. Ein gutes Referenzschreiben dient Ihnen bei der Stellensuche und bei der Planung der nächsten Schritte.

Anschlussmöglichkeiten

  • ein weiteres Praktikum
  • noch nicht besuchte Kurse der Fachstelle Integration
  • berufsspezifische Weiterbildungskurse
  • eine reguläre Berufslehre
  • eine Teilzeit- oder Festanstellung

Stufenmodell Teillohn

Einstieg

  • 6 Monate Orientierungspraktikum (maximal)

Start Teillohn

  • 6 Monate mit Lohn 1. Lehrjahr
  • 6 Monate mit Lohn 2. Lehrjahr
  • 6 Monate mit Lohn von mindestens CHF 2‘500.-

Optionen im Verlauf des Stufenmodells

  • Lehrstellenantritt
  • Anstellung zum branchenüblichen Lohn
  • Abbruch

Bedingung

  • Berufsbegleitende Kurse (Sprachkurse/Allgemeinbildung/Fachspezifische Kurse) sind während der Teillohnphase obligatorisch

Ziel

  • Langfristige berufliche Integration in einem Berufsfeld, mit Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Gute berufliche Qualifikation und Berufserfahrung
  • Sprachliche Fortschritte bis B1 mündlich

Voraussetzungen

  • Deutschkenntnisse mindestens A1+
  • Klare Vorstellung in Bezug auf künftige Tätigkeit/Beruf
  • Bereitschaft zu motivierter und aktiver Mitarbeit
  • Verbindlichkeit gegenüber gemeinsam vereinbarten Zielen

Konkrete Ergebnisse

  • Arbeitsvertrag im Einsatzbetrieb
  • Reale Chancen, um eine Berufslehre/Ausbildung anzutreten
  • Reale Chancen auf eine Anstellung im selben Arbeitsbereich oder bei verwandten Berufsbranchen
  • Branchenüblicher Grundlohn
  • Grundlage, um sich beruflich und finanziell weiterzuentwickeln

Weiteres Vorgehen/Anschlussmöglichkeiten

  • Stellensuche mit Unterstützung des Job Coachs

Wie finde ich heraus, welcher Beruf zu mir passt?

Ihr Jobcoach wird Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten zur Berufsabklärung aufzeigen. Dazu zählen beispielsweise folgende:

Was sind die Voraussetzungen, um eine berufliche Grundbildung absolvieren zu können?

Zu den wichtigsten Voraussetzungen zählen:

  • Deutsch Niveau B1, je nach Berufsfeld B2 (mündlich und schriftlich bestandene Telc-Prüfungen)
  • Gute Mathematikkenntnisse
  • Selbständiges Lernen und Lernstrategien
  • Wille, sich für die Ausbildung voll einzusetzen
  • Bereitschaft, sich persönlich und sprachlich zu entwickeln
  • 100 % Verfügbarkeit (Teilzeit nicht möglich)
  • Bereitschaft, sich während 2 - 4 Jahren zu verpflichten und während dieser Zeit von Fürsorgeleistungen zu leben (Lehrlingslohn deckt Lebenshaltungskosten nicht)

Eine EBA- oder EFZ Grundbildung ist nur möglich bei guten schulischen und sprachlichen Bildungsvoraussetzungen, grossem Engagement und der Zusage eines Lehrbetriebs.