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Hier finden Sie weitere nützliche Informationen zu verschiedenen Fragestellungen.

Warum ist es wichtig, in der Freiwilligenarbeit mit Geflüchteten einen gemeinsamen Boden zu schaffen?

Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Terror geflüchtet sind und in der Schweiz Zuflucht suchen, haben unterschiedliche Lebens- und Fluchtgeschichten. Ebenso unterschiedlich sind ihre Bedürfnisse und Motivationen. In der Unterstützungsarbeit von und mit Geflüchteten kann es aufgrund von Missverständnissen und unterschiedlichen Erwartungshaltungen manchmal zu Irritationen kommen. Indem ein gemeinsamer Boden geschaffen wird, können schwierige Situationen in der Freiwilligenarbeit verringert werden. Gerade zu Beginn des Kontaktes ist es wichtig, sich viel Zeit für das Kennenlernen zu nehmen, gut Zuzuhören und Vertrauen aufzubauen. Als hilfreich erweist es sich zudem, offen Fragen an das Gegenüber zu stellen sowie sich mit der persönlichen Motivation, den eigenen Vorstellungen und Erwartungen auseinanderzusetzen, um so das freiwillige Engagement auf eine gute Basis zu stellen.

Das Reflexionsvideo und der Begleittext des Netzwerks Rassismuskritische Migrationspädagogik Baden-Württemberg bietet Denkanstösse, die eigene Haltung, Vorannahmen sowie kulturelle Stereotypisierungen zu reflektieren und sich mit Fragen auseinanderzusetzen wie:

  • Warum will ich helfen?
  • Sehe ich den Menschen oder nur den Geflüchteten?
  • Darf der Geflüchtete «Nein» sagen?
  • Sind meine Fragen zu persönlich?
  • Wie gehe ich mit meinen eigenen Grenzen um?
  • Wie bin ich selbst in Machtverhältnisse verstrickt?

Das Reflexionsvideo «Unterstützungsarbeit - auf Augenhöhe mit Geflüchteten?!» und den Begleittext finden Sie unter: www.rassismuskritik-bw.de

Warum sind interkulturelle Kompetenzen hilfreich?

Freiwilligenarbeit mit Geflüchteten bedeutet, dass Menschen unterschiedlicher Kulturen miteinander interagieren und kommunizieren. Um in der Begegnung und Beziehung mit Geflüchteten angemessen agieren zu können, braucht es einerseits Fähigkeiten wie Empathie, Reflexion, Beobachtung, Zuhören, andererseits Wissen über Sprache, Geschichte, Werte, Traditionen. Wichtig ist zudem eine Haltung, die durch Offenheit, Wertschätzung und Respekt geprägt ist. Der Erwerb von interkulturellen Kompetenzen erfolgt beispielsweise durch den Besuch von entsprechenden Kursen und Trainings, dem Lesen von Fachbüchern oder Beiträgen im Internet wie auch durch das Voneinander- und Miteinanderlernen im Alltag.

In Graubünden leben Menschen aus rund 120 Ländern und somit bieten sich uns in den tagtäglich stattfindenden kulturellen Überschneidungssituationen zahlreiche Gelegenheiten, gemeinsam viel Neues zu gestalten.

Wohin kann ich mich wenden, wenn ich in der Freiwilligenarbeit mit Geflüchteten an meine Grenzen komme?

In der Freiwilligenarbeit mit Geflüchteten können Sie mit vielschichtigen Themen, existenziellen Fragen und menschlichen Nöten konfrontiert werden, zum Beispiel mit traumatischen Fluchterlebnissen, dem Auseinandergerissensein der Familie, gesundheitlichen Erkrankungen, einem unsicheren Aufenthaltsstatus oder prekären Wohnsituationen.

Dies kann bei Ihnen zu tiefer Betroffenheit und grossen Belastungen führen. Achten Sie auf Ihren seelischen und körperlichen Ausgleich und sprechen Sie mit Vertrauenspersonen darüber. Falls Sie einen Freiwilligeneinsatz über eine Organisation leisten, können Sie sich an die zuständige Ansprechperson wenden.

Das Team der Fachstelle Integration steht Ihnen ebenfalls zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter Telefon 081 257 26 38 oder E-Mail info@integration.gr.ch.